Wie die Presse unter Berufung auf das PlusMinus Magazin von heute Abend vorab berichtet, sind die Daten des elektronischen Personalausweises mit relativ einfachen Mitteln abzufangen. Zum wiederholten Male zeigt der Staat im Umgang mit äußerst sensiblen Daten einen bedenklichen Mangel an Sorgfalt. Dass Minister De Maiziere den Umstand gelassen kommentiert, als wäre er eine Lappalie, lässt tief blicken.
„Es ist unglaublich, dass dem Bürger hier hohe Kosten für einen Ausweis zugemutet werden, obwohl erhebliche Zweifel im gesamten Sicherheitskonzept bestehen, wie sich jetzt in einem Test mit den Basis-Lesegeräten gezeigt hat“ wundert sich Roland Jungnickel, stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei Bayern. „Das ganze Projekt ist eine von vorne bis hinten verpfuschte Zumutung, wie alle größeren technischen Projekte, die die Regierungen in den letzten Jahren angefasst haben. Dass die ehrenamtlichen Spezialisten des Chaos Computer Clubs knacken, was hoch bezahlte Ingenieure beim BSI erstellen, gibt das gesamte Projekt der Lächerlichkeit preis“.
Die leicht einsehbaren und mittlerweile geknackten, angeblichen „Sicherheitsfunktionen“ wie beispielsweise Fingerabdrücke und elektronische Unterschrift sind bei der Bestellung des Ausweises optional wählbar. Die Piratenpartei rät allen Bürgern, diese ausdrücklich abzuweisen. Um dem vorläufig zu entgehen, können Bürger bis zum 29.10.2010 noch den alten Ausweis beantragen, der nicht nur sicher, sondern auch kostengünstiger ist.
Da die neuen Ausweise aber ihre Gültigkeit auch mit einem defekten Chip behalten, könnten die häuslichen Mikrowellenherde einen wesentlichen Beitrag zur echten Sicherheit der Bürger beitragen.
Die Piratenpartei hat sich wiederholt kritisch gegenüber dem elektronischen Personalausweis geäußert und hat hierzu ein Informationsportal eingerichtet: http://datenperso.de/.
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Pressestelle des Landesverbands Bayern der Piratenpartei Deutschland
Pingback: Ulm - Blog - 24 Aug 2010
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