Philipp Meier

43 Jahre
Neu-Ulm (Burlafingen)
selbständiger Software-Entwickler

Was mir wichtig ist:

  • Bürgerbeteiligung, bürgerliches Engagement
  • Bündelung gesellschaftlicher Kräfte statt Spaltung
  • Technologie für alle nutzbar machen
  • Menschen Lust auf Politik machen

 

 

 

Meine Positionen in ausführlicher Form

Geboren 1978 in Marburg/Lahn (Hessen) bin ich 1987 in die Region Ulm/Neu-Ulm umgezogen. 1997 habe ich mein Abitur gemacht und bin seitdem als selbständiger Software-Entwickler tätig. Ich bin verheiratet und habe vier Töchter im Alter von 7 bis 13 Jahren.

2009 bin ich in die Piratenpartei eingetreten, maßgeblich aufgrund der beginnenden Ausweitung der Überwachung unserer Kommunikation. Das von Willi Gasser gerne bemühte Wort der „Politik aus Notwehr“ trifft bei mir voll zu!

Inzwischen hat sich nicht nur die Piratenpartei von einer Ein-Themen-Partei weiterentwickelt, auch ich habe immer mehr Themen entdeckt, in denen ich selber gerne mehr mitgestalten möchte. Da man nicht alles selber machen und selber wissen kann, ist Bürgerbeteiligung eine obere Prämisse im politischen Handeln. Ein modernes Neu-Ulm, ein modernes Bayern und ein modernes Deutschland muss ein bürgerliches Engagement ermöglichen und sogar teilweise von den Menschen einfordern. Das Wissen aller Bürger und ihre Lebenswirklichkeit sind bei jeder Entscheidung an vorderster Stelle zu ermitteln und zu berücksichtigen. Ich sehe hier die Politik in der Pflicht, die Bürger abzuholen und nicht zu darauf warten, dass die, die am lautesten schreien, als erste oder gar einzige gehört werden.

Nicht nur in der Piratenpartei, sondern auch als Bürger habe ich mich immer gesellschaftlich engagiert – zugegeben nie an allererster Stelle. Aber wo es etwas gegen rechte Umtriebe zu demonstrieren gab, gegen den Wahnsinn der Umweltverschmutzung oder gegen Kriege mit deutscher oder Nato-Beteiligung, dort war ich oft, gerne und auch bis zum Ende präsent.
Als Elternbeirat in Kindergarten und Grundschule habe ich als Gründungsmitglied des Gesamtelternbeirats für Kitas in Neu-Ulm die Schaffung und Akzeptanz dieses Gremiums dem Neu-Ulmer Rathaus mit abgerungen. Hartnäckige aber freundlich bestimmte Arbeit zeigte hier Früchte, obwohl dies von vielen Mitmenschen als aussichtslos abgetan war. Man sieht, Bürgerbeteiligung ist durchaus möglich, aber oftmals noch viel zu anstrengend. In meiner Arbeit in diesen Gremien und als Familienvater habe ich hier sehr viel über Verwaltung, Politik und „das Mögliche möglich machen“ gelernt.

Mit großer Sorge beobachte ich eine fortschreitende Spaltung der Gesellschaft, und das in vielen Ebenen: Vermögende und Arme, gut Gebildete und die, die um ihr Recht auf Bildung kämpfen müssen. Liberale und Konservative, „Linke“ und „Rechte“. Selbst „Westdeutschland“ und „Ostdeutschland“ ist immer noch eine gängige Kategorisierung. Es ist wahr: Pluralismus ist wichtig und lebensnotwendig für eine kraftvolle und effektive Demokratie — dies darf jedoch, wie immer mehr geschehen, nicht zu Schwarz-Weiß-Denken, Lagerbildung und schlussendlich in extremen Positionen und extremen Handeln münden! Hier ist unsere wehrhafte Demokratie, welche die Bürger umfassend und in angemessener Weise in Entscheidungen einbindet, das richtige Mittel. Allerdings dürfen dazu alle Hintergründe, Alternativen und Konsequenzen transparent, einfach und zeitnah zugänglich gemacht werden! Nur ein informierter Mensch kann eine informierte Entscheidung treffen. Als Piratenpartei, der politische Vorreiter der Nutzung der modernen Informationstechnologien, sehe ich uns in der Pflicht, unsere Erfahrungen mit Online-Meinungsfindung, Abstimmungen und der Zusammenarbeit über Raum und Zeit hinweg über die Partei hinaus in die allgemeine politische Arbeit zu tragen. In unseren schwierigen Zeiten, in denen Homeoffice und „Remote-Schule“ schneller als erhofft, aber auch meistens schneller als machbar, eine neue Wirklichkeit wurde, wird deutlich, welche Chancen in diesen Technologien stecken. Wir müssen diese für alle Menschen nutzbar und erreichbar machen. Damit ergeben sich auch für die Leisen, Schwachen und Langsameren ganz neue Möglichkeiten, sich gehör zu verschaffen.

In der letzten Kommunalwahl, in der wir als Piratenpartei Neu-Ulm eine ungewöhnliche, aber inhaltlich hervorragend passende Gemeinschaft mit der FWG eingegangen sind, habe ich wieder einmal große Freude im Wahlkampf gehabt. Wir konnten hier mit unserer Online-Kompetenz Punkten, und ich habe mit meinen Mitstreitern, wie ich finde, einen sehr guten, pfiffigen und pointierten Auftritt im Internet und in den jeweiligen Social-Media-Kanälen erreichen können. Unsere Oberbürgermeisterin, Frau Albsteiger, die wie ich in Burlafingen wohnt, ist mir natürlich in dieser Zeit oft begegnet, im privaten und politischen Rahmen. Obwohl natürlich mit viel größeren Chancen ausgestattet, konnte ich und wir Piraten hier den einen oder anderen Achtungserfolg erzielen. Als Pirat hat man natürlich keine „Angst vor großen Tieren“!

Uns ist allen klar dass der Gewinn des Direktmandats in unserem Wahlkreis — unabhängig von der Kandidatin oder des Kandidatens — ein sehr unerwarteter Erfolg wäre. Trotzdem möchte ich für die Piratenpartei ins Rennen gehen. Ich möchte den einstudierten und oftmals behäbigen Wahlkampf der „etablierten Parteien“ aufrühren. Ich möchte die modernen Ansätze unserer Partei bewerben: von Bürgerhaushalt bis Volksabstimmung und von fahrscheinlosem Nahverkehr bis BGE. Ich möchte gerne ein bisschen Salz in die wunden Stellen der Parteien reiben, wo diese selber irgendwie angeblich nie an unpopulären Entscheidungen wie z.B. der Vorratsdatenspeicherung beteiligt gewesen waren. Und obwohl letztgenannt doch an allererster Stelle: Ich möchte die Bürger mitnehmen, ihre Meinung einfangen, die gerne auch von unserem Programm abweichen darf. Ich möchten den Menschen Lust machen, sie an der Politik, in der Verwaltung und und ganz allgemein zu beteiligen.

Ich freue mich schon, Eure Ideen und Zukunftspläne einzusammeln, mit Euch zu kondensieren und einen begeisternden, ungewöhnlichen und bei allem Witz ernsthaften Wahlkampf zu machen!